Nathalie Chaix
Christina Röckl & Nathalie Chaix
Liegender Akt in Blau
aus dem Französischen von Lydia Dimitrow
Nathalie Chaix erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem französischen Maler Nicolas de Staël und seiner letzten Muse.
Provence 1953. Der Dichter René Char, mit dem Nicolas befreundet ist, hat dem Maler immer wieder von seiner Heimat, dem Luberon, vorgeschwärmt und ihm und seiner Familie schließlich ein Haus dort vermittelt. So lernt Nicolas Jeanne kennen, Renés frühere Geliebte. Auf einer Italienreise mit Familie und Freunden verlieben sich die beiden ineinander und stürzen sich in eine Affäre.
Während Jeanne von Gewissensbissen geplagt wird, weil sie selbst verheiratet ist und Kinder hat, ist für Nicolas klar, dass er mit ihr zusammen sein will. Er verlässt seine schwangere Frau und seine drei Kinder und spricht von Heirat, sie dagegen versucht immer wieder, sich von ihm zu trennen. In dieser Zeit malt Nicolas so viel wie kaum jemals zuvor.
Nathalie Chaix zeichnet eine unmögliche, zerstörerische Liebe nach und beschreibt
die letzte Schaffensphase und künstlerischen Selbstzweifel de Staëls, eine explosive Gemengelage, die tödlich endet.
Chaix hält sich an historische Eckpunkte; an konkrete Daten, die Chronologie der Ereignisse, an Orte und Namen. Sie speist außerdem an einigen Stellen tatsächliche Briefe aus de Staëls Korrespondenz ein und bezieht sich auf echte Werke von de Staël und René Char. Die Textur des Romans besteht aus vielen kurzen, oft fragmentarischen Sätzen und Gedichtpassagen, die sich zu extrem kurzen Kapiteln zusammensetzen.
Liegender Akt in Blau ist durch seine Struktur und Sprache ein unverwechselbarer Künstlerroman, der dank der Nähe zu seinen Figuren ganz sicher nicht nur Kunstliebhaber anspricht. Es ist ein Buch, in das man sich verlieben muss – und in das man sich dank seiner lyrischen Verdichtung auch verlieben kann.
Expressiv und eindringlich wird jede Facette des Verhältnisses und das Schaffen des französischen Künstlers Nicolas de Staël von Christina Röckls Bildern verstärkt.
ISBN: 978-3-942795-45-6
Format: 15 x 19,5 cm
Umfang: ca. 230–270 Seiten
ET: November 2016
Preis: ca. 26 €
Hardcover
Gefördert mit dem Johann-Joachim-Christoph-Bode-Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds (Mentorat: Frank Heibert).